Gemeindewappen Offensen des Altkreises Uslar

Wappenbeschreibung

Wappen von Offensen

Silbriger Hintergrund.
Sechs Steine auf grünem Boden.
Eine knorrige Eiche mit sieben Eicheln.

Begründung:
Die Eiche symbolisiert die ausgedehnten Wälder des Sollings.
Die unter dem Baum angeordneten Steine weisen auf die
Hügelgräber
hin, die in der Gemarkung Offensen (Adelebsen) endeckt worden sind.

Entstehung:
Entwurf des frühreren Kreisheimatpflegers Heinrich Könecke, Lauenförde.

Beschluss des Gemeinderates:
Mai 1940
Genehmigung durch den Regierungspräsident Hildesheim: August 1948
Verleihung durch den Landkreis Northeim: 27.11.1949

Wissenswertes:
Bei der Gestaltung des Gemeindewappens ist der frühere Kreisheimatpfleger Könecke von seiner Gepflogenheit, den plattdeutschen Ulknamen einzubauen, abgegangen.
Er hat den ursprünglichen Funden bei Offensen, den Hügelgräbern, den Vorrang gegeben und die
Offensener Chöse
verschont.

Quelle: Sollinger Heimatblatt von 3/89

Märchenspiel

Gruppenfoto - Im Zauberwald -

Im Zauberwald

Das kleine Theaterstück wurde anlässlich der Wappenübergabe an die Gemeinde Offensen am 20.11.1949 aufgeführt.

In der Mitte des Bildes das Wappen: Eine knorrige Eiche auf einem Hügelgrab.

Inhaltsangabe: 2 Schulkinder - 1 Junge und 1 Mädel - , aus der Schule kommend, den Ranzen auf dem Rücken, unterhalten sich über das, was sie heute in der Heimatkunde im Unterricht gelernt haben.

Offensen hat sein "hau" verloren und heißt seitdem nur Offensen.

Dies Erlebnis packt sie so, dass sie auf die Suche wollen, dieses "hau" zurückzuholen.

Da sie es im nahen Walde, dem Hüttenhau, der alten Kultstätte, vermuten, suchen sie es dort ohn' Unterlass.

Aber niemand, weder Hasen noch Zwerge, weder Kobolde noch Elfen, vermag ihnen zu helfen.

Immer tiefer geraten sie in den Zauberwald hinein, sie machen die Bekanntschaft mit Eulen, Käuzchen, Nixen und Hexen.

Waldarbeiter mahnen zur Heimkehr.

Ihre Begegnung mit dem Waldgeist "Hüttenhau" wird ihnen Erlebnis und Vermächtnis zugleich.

Aus ihrer bedrängten Lage werden sie endlich durch die Zauberfrau befreit.

Sie haben zwischen guten und bösen Geistern entscheiden gelernt und sich den Sinn für Pflicht, Gehorsam und Freude bewahrt.

So kehren sie zur Dämmerzeit zurück, träumen im Schlafe von dem Erlebten und finden am andern Morgen im Unterricht das so eifrig Gesuchte: die Erklärung des verloren gegangenen "hau", das unwiderruflich verschwunden ist.

Das Stück atmet unbegrenzte Liebe zu Natur und Heimat.

Das kommt auch in den Gesängen und Reigen und dem Heimatlied, mit dem das Stück schließt, zum Ausdruck.

Der Waldgeist Hüttenhau spricht:
Das freut mich, Kinder, seid nicht bange.
Kommt, lasst euch streicheln Kinn und Wange.
Nun ratet, wer ich bin, seid schlau.
Mein Name, der heißt Hüttenhau.

Sind meine Forsten euch verborgen, die euch mit allem könn'n versorgen?
Wer klagt da unten, hätt' keinen Brand?
Ist ihnen mein Name unbekannt?
Kommt und verlieret keine Worte.
Hier findet Holz ihr jeder Sorte.
Sei's für den Ofen, für den Herd, was für die Wirtschaft keinen Wert.
Es steht euch laufend zur Verfügung.
Drum unterzieht es doch der Prüfung.
Was gut ihr findet, nehmt es schier.
Den Parkwald und die grüne Heide!
Ich gönn' sie euch als Augenweide.
Mein Herzblatt ist das grüne Holz.
Drauf bin ich ganz unbändig stolz!
Habt ihr Bedarf an Pilzen Beeren?
Ich werde niemals euch verwehren.
Zu sammeln davon, was es sei.
Auch die bekommt ihr kostenfrei!
So müßt ihr Kinder, doch schon wissen, dass ich das "sen" tu lang vermissen.
Und würden wir darob schon tauschen,so würden meine Wälder rauschen.
In "Hüttensen" bei "Offenhau".

Wer als Naturfreund mich besucht, er ist zum Sammeln stets befugt.
Seid dankbar euerm Hüttenhau!
Dies Wort beachtet sehr genau.
Seht meine Bäume, diese Recken!
Den Finger sie zur Höhe strecken!
Auf Gott vertraut, im Himmelblau!
Dann gleicht ihr euerm Hüttenhau!
Das war ein Tag, so voll Erlebens für euch in meinem Waldrevier!
Fürwahr, ihr suchtet nicht vergebens; denn Leben, Leben fandet ihr!
Die Tiere, die euch nah' gewesen, vereint mit Geistern, Guten, Bösen.
Sie alle sind verwünschte Leute, der Weltgeschichte große Beute!
Mein Reich, es ist geweihter Boden, voll Gräber, niemand soll sie roden.
War Friedhof aller Randgemeinden, die einst zerstört von bösen Feinden.
Die Steingräber, groß an Zahl, soll'n heilig sein euch allmal!

Einst sah auf dieser weiten Flur ich Dörr und ocker in Kultur.
Vor Hügelgräbern, letzten Zeugen, soll der Geschichtsfreund sich verbeugen!
Ich freu' mich, dass in euerm Ort, der alte teure Hüttenhau, als ehrwürd'ge Kultstätt lebet fort!
Und freuen kann ich mich genau, dass Offensen ein Wappen wählt, das jedem diese Kund' erzählt.
Das Steinhügelgrab, worauf die Eichen!
Dies bleibe euer Heimatzeichen!
Das Wappen, drin der Hüttenhau, gibt Offensen zurück das "hau"!!!

Das kleine Theaterstück wurde anlässlich der Wappenübergabe an die Gemeinde Offensen am 20.11.1949 aufgeführt.

Die Namen der Schauspieler:
1. Reihe Oben - von Links nach Rechts:
Walter Siebert, Richard Daniel, Albert Leßner

2. Reihe von Links:
Fritz Dickhut, Sigismund Sauder, Helmut Seifert, Wilma Timm, Lisa Klinge, Brigitte Dörfling, Helga Leßner, Emmy Ohm, Rosa Olbrich, Hans Springer

3. Reihe von Links: Werner Seliger, Emanuel Sauder, Leo Obst, Elfriede Fromm, Gunter Brümmer, Helga Wiedemann, Gerda Ehlers, Gerda Wahmke, Willi Schaper, Friedrich Meister, Fritz Schaper, Hildegard Rieger, Christa Schubert, Christa Schinke, Inge Elias, Luzi Heiligtag

4. Reihe von Links: ?, Lisa Ehlers, ?, Irmgard Otte, ?, Alfred Korte, ?, Elisabeth Hämer, ?

5. Reihe von Links: Irmgard Mildner, Edda Ohm, Regina Trog, Lehrer Karl Brümmer, Helga Ehlers, Annemarie Hiller, Elfriede Wiegmann

Quelle des Stückes: Ortschronik von Offensen Namen der Schauspieler von Fritz Dickhut (Offensen) und Willi Schaper (Ahlbershausen).