Lage und Geodaten:

Bremkertal – Richtung Goseplack

N 51°36.964´
E 009°43.396´
Höhe 277 m ü. NN

Wüste Obern-Bremke

Standort der Kirche

Von der Kirche von Obern-Bremke ist in Ahrends Wiese heute nur noch ein Schutthügel erhalten (1 km nördlich von Niedern-Bremke).

Friedrich Ilse aus Schoningen schrieb zur Kirche Obern-Bremke folgenden Zeilen im Jahre 1940:
Aufzeichnung Friedrich Ilse - Schoningen
Dankeswerterweise überreichte mir Ernst Wieneke (Ortsheimatpfleger Schoningen) am 22.02.2016 eine von Ihm übersetzte Kopie aus dem Süterlin.

In dem Bericht von Friedrich Ilse wird die Kirche, ein Mühlstein und auch die Schäfersteine erwähnt.
Demnach musste der Lohbach in der Zeit der Besiedlung wesentlich mehr Wasser geführt haben, als es jetzt der Fall ist.
Dieser Mühlstein war auch Karl Otte bekannt.

Karl Brümmer berichtet: „Nach dem 1. Weltkriege habe man noch die einstigen Felder und die Grundmauern verschiedener Häuser, sowie den Platz, auf dem einst eine Mühle gestanden haben soll, deutlich sehen können. Einer der Mühlsteine habe damals noch in dem Lohbache gelegen."

Ein Graben (wahrscheinlich der Mühlengraben) ist im Gelände am Westhang des Tales auf der Höhe des Kirchenhügels Obern-Bremke noch sichtbar.

Die Kirchenruine ist im Laufe der Zeit abgetragen worden, um Weidefläche zu gewinnen. Brauchbare Mauersteine wurden zum Hausbau verwendet.

Am 19. Juni 2013 wurden dem Ortsheimatpfleger Dietmar Wieneke Begradigungsfotos von Uwe Ahrend, Nachfahre der Gastwirtschaftsline Ahrend, überreicht. Die Wiesenbegradigung wurde vom ehemaligen Gastwirt Hermann Ahrend (*28.03.1903 - +09.05.1978) durchgeführt. Siehe dazu auch die Fotoshow:
Wiesenbegradigung Obern Bremke

Das war eine kleine Sensation, da von dieser Wiesenbegradigung nur ein Schriftstück des Landkreises Northeim an den Landeskonservator Hannover vom 29. April 1960 existiert.

Siehe dazu..
Bericht an den Landeskonservator Hannover

Die Fotos von den Funden sind nach wie vor in der Gemeinde Adelebsen verschollen.

1. Fund - Bausteine der Kirche

Bausteine Obern-Bremke

Zitat Karl Brümmer:
"Ich hatte im Jahre 1953 das Glück unter den Trümmern der Kirche drei wertvolle Steine zu finden."
Nämlich den oberen Teile eines gotischen Kirchenfensters und die Seitensteine einer Schießscharte,
wie sie an der Offenser Kirche zu sehen ist, wo die Steine an der Außenmauer aufgestellt wurden.

Diese Steine liegen links neben dem Eingang an der Offensener Kirche.

2. + 3. Fund

Schlüssel der Kirche Obern-Bremke

Ein Schlüssel (wahrscheinlich der Kirchenschlüssel), der nach der Schließung der Schule von Offensen ins Uslarer Heimatmuseum gelangte,
und ab dem 25.07.2015 in der Offenser Kirche seinen Platz unter dem Kirchenkreuz der Wüstung Behrensen fand.

Ein Grab mit Skelett (1963) - Verbleib nicht bekannt!

4. Fund - Altarplatte

Bausteine Obern-Bremke

Eine große Buntsandsteinplatte, wahrscheinlich die Altarplatte, die heute als Gedenkstein
für die im 2. Weltkrieg gefallenen und vermissten Schützenbrüder aufgestellt wurde.

Standort: Schützenhaus Offensen.

Wissenswertes zur Wüstung Obern-Bremke

- Wanderglasshütte

Wüste Obern-Bremke

Unterhalb der Kirchenruine Obern Bremke in Ottes Wiese sind im Jahre 2009 durch Grabungen von Heinrich Funke und Dietmar Wieneke Hinweise auf eine Wanderglashütte gefunden worden.

Siehe dazu auch die Fotoshow -
Wiesenbegradigung Obern-Bremke

Die Besiedlung des gesamten Tals bis zur Lohbachquelle wurde durch den Glashüttenforscher Herrn Roldand Henne bestätigt.

Nach dem Wüstwerden der beiden Orte vor 1515 - in einem letzten Verzeichnis (Registrum subsidium) des Erzbistums Mainz
aus diesem Jahre wird Bredenbek als wüst gekennzeichnet, dadurch nämlich, dass es noch erwähnt wird, aber ohne Abgabenleistung.

Die meisten Bewohner werden sich in dem größeren Orte Offensen niedergelassen haben.
"Auf diese Weise wird Bremke und seine Feld- und Holzmark zur Gemarkung Offensen gezogen worden sein."

Drei Bremker werden sich in Schoningen und einer in Verliehausen niedergelassen haben,
denn Hans Karsten, Hans Duntemann und Heinrich Gobrecht besitzen im Jahre 1600, neben den Offensern,
ebenfalls Wiesen in Bremke.
Ebenso Hans Bohne aus Verliehausen.

Bremke ist auch ein Kirchdorf gewesen, denn im Jahre 1600 wird eine Wiese bei der „niedern Kirche" in Bremke erwähnt."

Altes Ackerland wurde auch auf der westlichen Talseite festgestellt.

Diese Seite ist erst später - nach dem 1. Weltkrieg - aufgeforstet worden.

Obern- und Niedern-Bremke lagen damals nicht so abgelegen wie heute.
Es verlief 2 bis 3 km nördlich eine wichtige Fernverkehrsstraße (via regia - Königsweg),
die von Westen kommend über Uslar nach Hardegsen und weiter nach Osten verlief.

Quelle: Sollingheimatblatt 03/2006

Mitwirkende an dem Sollingheimatblatt:
Karl Otte (Offensen), Walter Henne (Lehrer i.R. Offensen), B. Stimpel (Pastor, Uslar), H. Schreckenbach (Lehrer i.R., Uslar), H. Funke (Lehrer i.R., Uslar), Frau M. Werner, geb. Schaper (Offensen), Dietmar Wieneke (Ortsheimatpfleger Offensen).