Schweinehirten - ein ehrbarer Beruf
In längst vergangenen Zeiten
wurde unser Kleinvieh wie Schweine, Gänse und Schafe von einem eigenen Hirten auf dafür ausgewiesene,
zeitlich begrenzte Gebiete wie Wege und Wiesen, sowie in den Wäldern, geweidet.
Das Zusammentreiben und Weiden der Gänse wurde von den Kindern der Besitzer täglich,
oder von eigens angestellten Hirten,
wie bei den Schweinen und Schafen, über mehrere Tage abgehalten.
Im Jahre 1653 berichtet dazu die Bollensener Ortschronik:
"Verzeichnis der Mastschweinge von Unterhanen im Amte Freudentahla, Schonigen 375 Schweinge, Verliehausen 365, Offensen 352, Allershausen 95, Bolhausen 179 ohne das Pastoren-Schwein.
"Diese oben beschriebenen fünf Ortsschaften hüten mit ihren Schweinen in der Bremke und geht jeder Schwen (Schweinehirt) mit den Schweinen vom Dorf dahin zu Fuß."
Das waren von den fünf Orten 1.300 Schweine, die in diesem Jahr in der Bremke gehütet wurden.
Die Herde unseres Dorfes (Bollensen) würde über die Göttinger Trift, also über den Heidknapp dorthin getrieben.
Wegen der Entfernung, 4,5 km Luftlinie, übernachtete der Hirte dort mit seinen Tieren, die in einer Bucht zussammengetrieben wurden.
Der Mastdistrikte wurden den Dörfern jeden Jahr zugewiesen und die Schweine zur Kontrolle mit einem Zeichen gebrannt.
Auf den Fotos seht Ihr Frau Frida Finger,
Offensens letzte Schweinehirtin,
die diesen Beruf noch in dem Zeitraum von 1957 - 1960 nachging.